Die Power der kleinen Gewohnheiten

Der Wecker klingelt. Es ist 5.25 Uhr. Ich versuche, ihn zu ignorieren und linse im Halbschlaf zur Seite, um den Knopf für den Schlummermodus zu erhaschen. Daneben. Mist. Es klingelt weiter, gnadenlos. „Warum tue ich mir das nur an?“, denke ich gequält und drehe mich auf die andere Seite. Es hilft nicht. Ich gebe nach und tapse wacklig aus dem Bett um kurz ins Bad zu gehen und von dort  aus nach unten zur Matte. Ich zünde ein paar Kerzen an und schnappe mein Journal. Immer noch unglaublich müde habe ich auf mal einen guten Gedanken: „Schön, dass ich es geschafft habe!“ Ich schreibe es auf. Der Beginn einer neuen Gewohnheit.

Dieses Erlebnis liegt nun drei Jahre zurück. Nach wie spielt es sich morgens so ab. Erst: „Warum tue ich mir das an?“ Und dann: „Schön, dass ich es geschafft habe!“ Gewohnheiten sind die Basis unserer Lebensgestaltung. Grund genug also, diese mal zu hinterfragen:

Bestandsaufnahme: „Tun mir meine Gewohnheiten gut?“

Ich bin sicher, dass es auf der Gewohnheitsskala jedes Menschen sowohl Positive als auch Negative gibt. Wenn es darum geht, diese Skala in Richtung mehr Positivität zu verändern, braucht es zwangsläufig eine Veränderung der Gewohnheiten.

Eine leichte Veränderung der täglichen Handlungsweisen, Routinen und Gewohnheiten kann dem Leben eine sehr bereichernde Richtung geben.

Mit einer kleinen neuen Gewohnheit kannst du deinen Horizont für Großes öffnen.

Und ja: es dürfen kleine Veränderungen sein. Solche, die ein bisschen, aber nicht allzu viel Engagement erfordern:

Zum Beispiel 5 Minuten eher Aufstehen und vor dem geöffneten Fenster tief durchatmen oder einen guten Gedanken aufschreiben.

2 Minuten Situps nach Feierabend.

Einen festen Eintrag in den digitalen Kalender machen und sich „wecken lassen“, um regelmäßig mit einer Freundin zu telefonieren.

Diese Kleinigkeiten kosten kaum Zeit und Aufwand und sind für jeden machbar.

Entscheidend ist, dass wir als ersten Schritt eine bewusste Entscheidung treffen. Diese ebnet den Weg für die kleinen Stepps in Richtung eines großen Ganzen.

So eine „Schlüsselentscheidung“ ist wie eine Verabredung oder ein Vertrag mit uns selbst.

Ich habe viele Menschen kennengelernt, die hierdurch eine wahnsinnig beeindruckende Entwicklung hingelegt haben.

Eine Erfolgsgeschichte liegt mir besonders am Herzen, deshalb möchte ich dir unbedingt davon erzählen:

Sascha kommt seit knapp drei Jahren regelmäßig dienstags zum Yoga. Seine Ziele waren ursprünglich, beweglicher und fitter zu werden, sowie sich besser entspannen zu können. Anfangs noch vollkommener Neuling auf diesem Gebiet, hat er im Prozess seine Beweglichkeit, Entspannungsfähigkeit und allgemeine Fitness gesteigert. Sascha hat durch die kontinuierliche Einhaltung seiner Gewohnheit nicht nur seine Ziele übertroffen. Er hat „seinen Vertrag“ eingehalten“ und dabei neben seinen anfänglichen Zielen ein neues Selbstbild gewonnen, nämlich das eines beweglichen, fitten und entspannten Menschen. Sein Selbstkonzept und Selbstvertrauen sind gewachsen. Das alles übertrifft sein ursprüngliches Ziel bei Weitem. Mittlerweile geht  es nicht mehr darum, „was“ er will, sondern „wer“ er IST: Ein sportlicher, beweglicher und entspannter Mensch, der sich für seine Ziele einsetzt und sie sich selbst ermöglicht. WOW!!!

Die Frage ist also nicht „was will ich haben“, sondern „wer will ich sein“.

Das, womit du dich identifizierst, definiert, welche Gewohnheiten du hierfür benötigst.

Ich bleibe mal bei mir als Beispiel. Ich habe bewusst die Begriffe „Power, Balance und Flow“ als Leitbegriffe meiner Homepage verwendet, weil ich mich zu  100% hiermit identifiziere. Mir ist es wichtig:

1. Energie zu haben und zu teilen,

2. Balance für mich und andere zu kreieren,

3. Flow zu erleben und zu gestalten.

Ich identifiziere mich hiermit und habe ein Lebensmotto definiert.

ABER: dabei kann und darf es nicht bleiben. Diese Worte lesen sich schön, sind aber nur dann er-leb-bar, wenn ich sie mit Leben fülle, Tag für Tag. Auch, wenn es bedeutet, jeden Morgen sehr früh aufzustehen.

Ich bin also überhaupt erst der Mensch, der diesen Worten entspricht, wenn ich meine Gewohnheiten danach ausrichte. Dann habe ich eine starke Basis und ein gutes WARUM, welches auch meine anderen Entscheidungen und Tätigkeiten leitet.

Identifikation ist das Warum aller Gewohnheiten.

Und sogar viel mehr noch: die Summe unserer Entscheidungen, welche unsere Handlungen und damit auch Gewohnheiten formen, entscheiden über unsere Lebensqualität, und das auf allen Ebenen. Wenn es also darum geht, das Leben nach den eigenen Erwartungen und Wünschen erfolgreich zu gestalten, dann kann man sagen:

Erfolg ist das Ergebnis täglicher Gewohnheiten.

DESHALB meine Ermutigung:

  • Frage dich, wer du sein willst und ob deine aktuellen Gewohnheiten hierzu passen.
  • Triff eine Entscheidung und überlege, welche kleinen Veränderungen es hierfür braucht.
  • Mach dir bewusst, dass eine 1%ige Veränderung besser ist, als gar Keine und sei stolz auf jeden noch so kleinen Schritt.
  • Bleib dran und erinnere dich an dein Warum, wenn der Schweinehund kommt
  • Feiere Zwischenziele
  • Und „last but not least“:

Einmal Aussetzen ist okay, zweimal Aussetzen ist der Beginn einer neuen Gewohnheit.

Stay tuned,

deine Kathi 🙂

PS:

Danke Sascha, dass ich dich und deine Geschichte erzählen durfte!!! Ich bin wahnsinnig beeindruckt von dir!

Danke an meinen Wecker, der nicht müde wird, mich morgens zuverlässig an meine Morgenroutine zu erinnern!

Danke an alle Menschen, die ich begleiten darf. Ihr seid ein entscheidendes WARUM für mich!

Dieses Bild ist im Urlaub entstanden. Bei meiner Morgenroutine. Nicht um 5.30 Uhr, aber um 7 Uhr in der Früh. Die Uhrzeit war eine andere, Urlaubsmodus halt 🙂 Aber sonst war´s wie immmer. Auch das: „Schön, dass ich es geschafft habe“. Aus diesem Moment im Urlaub ist übrigens dieser Blog entstanden 😉

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