Montage haben den Ruf, doof zu sein. Man MUSS wieder. Muss wieder arbeiten, früh aufstehen, Verpflichtungen erfüllen. Das Wochenende und die freie Zeit sind vorbei und liegen in Anbetracht zu allen anderen Tagen der Woche in weitester Ferne. Montage lösen bei vielen Menschen Widerstände aus. Hmmmm…

So weit, so schlecht.

Jedoch: Man könnte auch einfach neutral festhalten, dass Montage – oder vielmehr das, was sie für viele Menschen verkörpern – eine Menge „Potential“ haben.

Hierüber habe ich so richtig bewusst aufgrund einer schönen Montags-Begebenheit nachgedacht:

Zu meinem Yogakurs am Montag kommt seit einem Jahr regelmäßig Peter, ein langer Freund aus der Schulzeit.

Peter ist Firmenchef einer großen Baufirma. Er trägt montags immer einen Pulli seiner Firma, mit der besonderen Aufschrift „Endlich Montag!“. Wenn er seine Matte ausrollt, begrüßt er mich mit genau diesem Slogan.

Entscheidend ist, mit welchem Slogan du den Montagen begegnest.

Wenn man vor den Montag ein „Endlich!“ setzt, hat dies entscheidende Auswirkungen auf die Haltung, mit der man durch diesen Tag gehen wird. Vermeintliche Widerstände können kleiner werden oder sich sogar auflösen. Platt ausgedrückt ist man einfach „besser drauf“. Dahinter steckt für mich aber eine ganze Menge mehr:

Es entsteht eine offene, positive Haltung oder Erwartung für das, was kommen mag an diesem Tag. Und: Es erscheint auf einmal viel mehr möglich aufgrund des „Raums“, der durch das Endlich ausgedrückt wird. Endlich entspannt. Wenn wir „Endlich“ sagen, dann ist es so, als wenn wir schon etwas erreicht haben, was für uns sehr erstrebenswert ist.

Was für eine Chance!

Endlich hat gewaltig viel Potential. Es ermöglicht uns einerseits, das Potential in uns selbst und andererseits die Möglichkeiten in den Gegebenheiten zu erkennen.

Ich habe das mal bewusst ausprobiert und erst mal überlegt, was für mich so etwas wie ein Montag ist. Also was in mir Widerstände oder auch „ein Puuuuh… Och nööö“ auslöst. Und dann habe ich ein Experiment draus gemacht und ein Endlich davor gesetzt. Bei mir waren es zum Beispiel ein klärendes Gespräch, das ich als unangenehm erwartet hatte und Tätigkeiten, die bereits länger darauf warteten, erledigt zu werden.

Endlich ist ein Trick.

Das Endlich hat mir in meinem Fall geholfen, die Dinge anzugehen. Es war wie ein genialer Trick. Ich habe mehr Möglichkeiten und Bewältigungsstrategien gesehen. Ich bin mit mehr Gelassenheit und Entspannung in die Dinge hineingegangen und war lösungsorientierter. Das heißt nicht, dass alle Schwierigkeiten ausgeräumt waren oder dass es garnicht mehr anstrengend war. Aber mein Fokus war ein Besserer und ich konnte meine Fähigkeiten (also meine eigenen Potentiale) einfach besser „anzapfen“.

Ein gutes Experiment.

Ich habe festgestellt, dass es einen gewaltigen Unterschied macht, ob ich ein Endlich davor setze oder nicht. Es macht einen Unterschied in meiner Motivation und in meiner Umsetzungsstärke bei den Dingen und Widerständen, die mich vielleicht verunsichern, Überwindung und auch Energie kosten. Mein Fazit ist simpel:

Am Ende zählt, dass ich entscheiden kann, ob und vor was ich ein Endlich setze.

So wie Peter, der montags in meinen Kurs kommt und sich bewusst entschieden hat, etwas Gutes aus diesem Tag zu machen.

Sicherlich hat sein Job besonders am Montag viele Herausforderungen, die nicht immer nur Spaß machen. Man MUSS ja wieder.

Und: Sicherlich war es am Anfang gar nicht so leicht für ihn, sich immer wieder aufzumachen in einen Kurs, der vollkommenes Neuland für ihn war.

Irgendwann hat er festgestellt, dass ein MUSS sich zu einem KANN oder vielleicht sogar DARF verändern kann. Ja, es bedarf vielleicht ein bisschen Übung oder Training, sich immer wieder an dieses Endlich zu erinnern. Das Gute ist: unser Gehirn kann wie ein Muskel trainiert werden. Dies ist sicher.

Endlich Montag!

Ich finde diese Haltung sehr inspirierend.

Es lohnt sich, hier mal einzutauchen und zu schauen, was (Positives) passiert.

Ich freue mich natürlich so so so so sehr, ein Teil von Peters „Endlich Montag“ zu sein.

Danke also an Peter und danke an alle Montage, Herausforderungen, Widerstände, vor die ich ein Endlich setzen kann und die mir zeigen, was dann doch für Potentiale drin stecken!

Ich wünsche dir viele Endlichs!

Herzlichst,

Deine Kathi

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