
Als ich vor einigen Jahren meine eigene Yogareise begann, hatte ich vor einer Sache besonders viel Respekt: Der Meditation. Ehrlich gesagt war das sogar der Grund, weshalb ich viele Jahre gedacht habe: Yoga ist nichts für mich. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, meine Gedanken über eine gewisse Zeitspanne zur Ruhe zu bringen, da ich schon immer ein „echter Wirbelwind“ war und viel lieber in Aktion bin, als „irgendwo rumzusitzen und nichts zu tun“. Diese Vorstellung, das aushalten zu müssen, war schrecklich und ich habe mich innerlich davor gesträubt. Nichtsdestotrotz gab es damals einige Stimmen in meinem Umfeld, die mir die Sache mit der Meditation schmackhaft gemacht haben, aufgrund der vielen Vorteile. Allen Voran hörte ich immer wieder einen Satz:
In der Ruhe liegt die Kraft. (Konfuzius)
So einfach. So simpel.
Natürlich bin auch ich mir immer darüber bewusst gewesen, das ein ruhender Geist viele „Kräfte und Potentiale“ freisetzt, aber auch gelassener und entspannter ist. Also probierte ich es eine Zeit lang, mit wenig Motivation und mäßigem Erfolg. Ich hatte nicht die für mich passende Meditationstechnik gefunden, wie ich im Nachhinein feststellte. Es brauchte noch einige Jahre, bis ich Meditation als wirklich wertvoll erachten konnte und es fest in meinen Alltag einbaute.
Zum ersten Mal so richtig geöffnet hatte ich mich erst in meiner eigenen Yogalehrerausbildung für die Meditation. Warum?
Ich glaube, weil ich nun erst verstand, was Mediation ist und worum es überhaupt geht.
Was ist Meditation?
Ganz allgemein ausgedrückt ist Meditation schlicht und einfach Konzentration auf ein Element. Du richtest deine Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Fixpunkt – sei es auf deinen Atem, ein Mantra, ein Bild, einen Duft, eine Kerze, das Körpergefühl oder einfach nur auf den gegenwärtigen Moment und beobachtest, ohne zu bewerten.
Das Ding ist nur leider: Wenn wir beginnen mit unserer „Meditationsreise“ gelingt uns das häufig nur für einen kurzen Moment. Damals hat mich das total gestresst, weil ich das Gefühl hatte, dass ich ungeeignet bin.
Das ist natürlich fatal und verhindert den Zugang zu uns selbst. Meditation ist kein Wettbewerb mit uns, keine Challenge und kein Leistungssport, sondern eine Methode, um den Geist zu klären, Stress abzubauen, uns selbst besser kennen zu lernen.
Gut zu wissen: Am Anfang hüpft bei uns allen der „Monkey Mind“ von Ast zu Ast.
Monkey Mind??? Dieser Begriff beschreibt ein Bild, dass gut verdeutlicht, wie unser Geist so im Allgemeinen funktioniert. Der Affengeist (unser Gehirn) ist ein äußerst agiles Wesen, nimmt viele Reize schnell auf und verfolgt sie, denkt mal hierhin und mal dahin, „springt also von Ast zu Ast“ und verliert dabei nicht selten das eigentliche Ziel. Der Monkey Mind ist ein äußerst wacher, eher unruhiger Zustand unseres Gehirns. Es arbeitet dabei in einem bestimmten Frequenzbereich.
Unser Gehirn arbeitet in verschiedenen Frequenzbereichen:
- Beta-Wellen (14-30 Hz): Wachzustand, hohe Aktivität, Aufmerksamkeit, Konzentration und Stress, Monkey Mind
- Alpha-Wellen (8-14 Hz): Typisch für Entspannung, leichte Meditation und Tagträume.
- Theta-Wellen (4-8 Hz): Tiefe Entspannung, Kreativität, Intuition und tiefere Meditation
- Delta-Wellen (0.5-4 Hz): Tiefschlaf, Regeneration und Heilung.
Meditation ist eine Reise. Eine Reise zu uns selbst.
Auch, wenn es am Anfang nicht so leicht ist, die Aufmerksamkeit auf ein Element zu halten, lohnt sich ein „Dranbleiben“ sehr. Als ich verstanden hatte, dass es vollkommen normal ist, dass es anfangs nicht so leicht gelingt, den Geist zur Ruhe zu bringen (das liegt nun mal in unserer Natur), nahm es mir eine Menge Druck und ich konnte einfach mit Neugier „auf die Reise zu mir selbst gehen“. Und das meine ich sogar sprichwörtlich.
Der sehr bekannte Meditationsforscher Jon Kabat Zinn hat es sehr treffend so ausgedrückt:
„In der Meditation geht es ganz einfach darum, man selbst zu sein und sich dabei allmählich klar darüber zu werden, wer das ist.“
Es geht also um den Weg und darum, einen Zugang zu sich selbst zu finden, und der ist nicht dogmatisch. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, diese Reise zu gestalten. Bei mir war es anfangs so, dass ich noch nicht die für mich passende Technik gefunden hatte.
Gut zu wissen ist also, dass es viele Formen und Techniken gibt. Hier nur ein ganz kleiner Ausschnitt zum Ausprobieren, erkunden, neugierig werden:
- Achtsamkeitsmeditationen (Atem, Umgebungsgeräusche, Gerüche, Gedanken/Gefühle)
- Mindful-Based-Stress-Reduktion (Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion, nach Jon Kabat Zinn)
- Kurze Visualisierungen (Gedankenreisen)
- Bodyscan (Gedanken und Atem in Körperbereiche schicken)
- Anspannen und Loslassen (ähnlich wie Progressive Muskelrelaxation)
- Gehmeditation
Welche Form für Dich gut geeignet ist, ist individuell und bleibt ein Experiment für dich. Wenn es darum geht, sich mit Meditation zu beschäftigen, lohnt es sich neugierig auf sich selbst zu sein und zu beobachten, was mit einem Mindset à la „Aha, ist ja interessant!“ geschieht.
Auch Yoga kann eine bewegte Form von Meditation sein. Besonders die Yoga-Flow-Form bringt es mit sich, den Geist zu entspannen und in den Alpha-Wellen-Bereich einzutauchen. So entsteht ein Flowgefühl, welches sehr angenehm ist.
Und das ist nicht zuletzt ein sehr wertvoller Effekt bei der Meditation.
Die Benefits des Meditierens sind riesengroß und wissenschaftlich gut erforscht.
1. Stressreduktion: Zahlreiche Studien zeigen, dass regelmäßige Meditation den Cortisolspiegel senkt und Stress abbaut. Sie hilft, den Geist zu beruhigen und den Alltag gelassener zu meistern.
2. Mehr Klarheit und Fokus: Meditation schult deine Aufmerksamkeit und Konzentration. Der amerikanische Unternehmer und Autor Steve Jobs sagte:
„Meditation ist die beste Möglichkeit, den Geist zu klären und kreative Ideen zu fördern.“
3. Emotionale Balance: Meditation unterstützt dabei, negative Gedankenmuster zu erkennen und zu verändern. Das führt zu mehr Gelassenheit und innerer Stärke.
4. Gesundheitliche Vorteile: Viele Studien belegen, dass Meditation das Immunsystem stärkt, die Abwehrzellen erhöht, den Blutdruck senkt und sogar Schmerzen lindern kann.
5. Verlangsamung des Alterungsprozesses der Zellen: Einige Studien legen nahe, dass Meditation den Alterungsprozess des Gehirns verlangsamen und sogar zu längeren Telomeren (DNA-Kappen an Chromosomenenden) führen kann, was mit einem besseren Gesundheitszustand und einer langsameren zellulären Alterung verbunden ist.
6. Selbstentwicklung: Meditation fördert die Selbstreflexion und hilft dir, dich selbst besser kennenzulernen.
Fazit: Meditation ist eine einfache, aber kraftvolle Praxis, die letztlich jede/r lernen kann und für alle wertvoll ist. Sie ist kein Zaubertrick, sondern eine Fähigkeit, die du mit ein bisschen Übung in deinen Alltag integrieren kannst. Es lohnt sich definitiv, sich (so oft wie möglich) ein paar Minuten hierfür einzuräumen.
Ich bin jedenfalls sehr froh, irgendwann die Entscheidung getroffen zu haben, dem Meditieren noch eine Chance zu geben. Für mich ist sie mittlerweile ein fester Bestandteil meines Lifestyles geworden, den ich nicht mehr missen möchte.
Ob ich gestresst bin, nach innerer Ruhe suche, mich selbst entdecken oder einfach meine Lebensqualität mit mehr Achtsamkeit versehen möchte. Meditation ist für mich da. Und wenn du willst:
FÜR DICH AUCH!
Wenn Du Fragen hast, Meditation oder Yoga in einem Kurs bei mir kennenlernen möchtest oder einfach neugierig auf mich bist und mit mir in den Austausch gehen magst, sprich mich an! Ich bin gern für dich da und freue mich auf dich!
Deine Katharina
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